Es sollte eigentlich nur ein interkulturelles Training werden... doch dann flossen die Tränen.

Wissen Sie eigentlich, wie es Ihren ausländischen Kolleginnen und Kollegen wirklich geht? Hier ein paar Denkanstöße dazu...

Ich bin mir nicht sicher, ob sich HR Verantwortliche und Abteilungsleiter*innen immer darüber bewusst sind, was für eine Herausforderung es für ausländische Fach- und Führungskräfte, die neu hier am Standort Deutschland sind, sein kann, mit ihrer neuen Lebens- und Arbeitssituation gut zurecht zu kommen. 

 

Wie könnten sie auch, denn all die Menschen aus China, Malaysia, Indien, aus Portugal, den USA oder aus Brasilien, mit denen ich in den vergangenen Jahren arbeiten durfte, machen ja schließlich kein großes Aufhebens darum. Im Gegenteil, sie tun wirklich alles, um professionell zu agieren und zu funktionieren.

 

Dass dieses verständliche Bemühen auch mal an seine Grenzen stoßen kann, zeigte sich erst kürzlich in einem meiner "Welcome to Germany" Workshops, als eine meine Teilnehmerinnen am frühen Nachmittag in Tränen ausbrach. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich sie soweit emotional auffangen konnte, dass sie in der Lage war, die aufgestaute Frustration in Worte zu fassen und wir beginnen konnten, das Geschehene zu sortieren und zu deuten.

 

In diesem Denkanstoß soll es jetzt auch gar nicht darum gehen, was in diesem konkreten Fall zu einer fortgesetzten Inkompatibilität zwischen bestimmten kulturellen Mustern und Erwartungen geführt hat. Vielmehr möchte ich dafür sensibilisieren, dass sich unter der Oberfläche der Professionalität viel verbergen lässt. Ich habe erfahren, dass unsere Impats (aus deutscher/österreichischer Perspektive) mit einer unglaublichen Entschlossenheit bereit sind, Irritationen wegzustecken. Man könnte das auch "goodwill" nennen, denn diese Art der kulturellen Adaption steht ja nicht im Arbeitsvertrag. 

 

Psychologen sprechen übrigens von "Ego-Depletion" wenn die Willenskraft allein nicht mehr ausreicht, eine bestimmte Haltung aufrecht zu erhalten - so geschehen in dem von mir erwähnten interkulturellen Training. Es ist selbsterklärend, dass derartige seelische Notlagen nicht zur Wertschöpfung im unternehmerischen Kontext beitragen.

 

Daher die Frage an Sie: wissen Sie eigentlich, wie es Ihren ausländischen Kolleginnen und Kollegen wirklich geht? 

 

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wo Sie genauer hinschauen sollten und was die häufig auftretenden Demotivatoren sind... wissen Sie ja, mit wem Sie das Gespräch suchen dürfen.

 

Ihr

 

Cultural Consultant Stephan Hild 

 


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